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QUELLE: Vollert
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Schneller Produktionspuffer für 3.000 Tonnen Stahl-Drahtbunde

Für die Saarstahl AG errichtete Vollert im Werk Neunkirchen den Neubau eines vollautomatischen Hochregallagers für bis zu 665 Stahl-Drahtbunde. Neben der hohen Taktzeit von nur 190 Sekunden je Doppelspiel realisierten die Schwerlast-Ingenieure auch die Abgabe der bis zu 4,5 t schweren Bunde direkt vom Regalbediengerät an die Stapler zur Lkw-Beladung.

Die Saarstahl AG fertigt in Neunkirchen Walzdraht in unterschiedlichen Materialausführungen, unter anderem walzhart, thermomechanisch gewalzt, geglüht sowie vergütet. Um die unterschiedlichen Drahtarten, -qualitäten und -längen für den Versand auf Abruf vorzuhalten, errichteten die Schwerlastexperten von Vollert aus Weinsberg ein vollautomatisches Hochregallager zwischen Produktionslinie und Versand. Dieses ersetzt das bisherige Freiflächenlager und bietet mit einer Länge von 58 m und einer Höhe von 28 m auf 12 Ebenen Platz für 665 Drahtbunde mit einem Gesamtgewicht von rund 3.000 t. Je nach Länge und Ausführung variieren die Bunde im Durchmesser bis maximal 1,5 m.

Sicher ein- und auslagern in 190 Sekunden

Das Team von Vollert übernahm neben der Beratung, Planung und Konstruktion auch die gesamte Umsetzung, vom Stahlbau über die Steuerung bis hin zur Lagerverwaltung. Am Ende der Produktionslinie erfolgt nun die Andienung der unterschiedlichen Drahtbunde per Stapler auf einen Hubwagen und ab dann vollautomatisiert zum Hochregallager. Ein eingassiges Regalbediengerät mit Teleskopzinke übernimmt die Drahtcoils und lagert sie ein, wobei die geringe Formstabilität und die unterschiedlichen Durchmesser eine Herausforderung sind. Vor der Einlagerung erfolgt deshalb eine automatische Vermessung und das Regalbediengerät hebt die Bunde behutsam von unten an. Auf Anforderung werden die benötigten Materialien später vom Hochregallager wieder für den Versand bereitgestellt. Trotz des hohen Gewichts von bis zu 4,5 t je Drahtbund erreicht das Regalbediengerät dabei im Doppelspiel Taktzeiten von lediglich 190 Sekunden bei der Ein- und Auslagerung. Die Abgabe erfolgt danach direkt vom Regalbediengerät auf einem gemeinsamen Übergabepunkt an die manuellen Stapler zur Verladung der Lkw. "Diese Schnittstelle zwischen Automatik und manuellem Transport ist anspruchsvoll, da hier Ungenauigkeiten bei der manuellen Anfahrt einkalkuliert werden müssen", erklärt Lars Strobel, Projektleiter von Vollert. "Aber wir haben die Aufgabe durch die Kombination mechanischer Absperrungen mit optischen Sensoren und Signalgebern sicherungstechnisch gelöst." Im Ergebnis steht mit dem neuen Hochregallager eine deutlich schnellere, witterungsbeständige und platzsparende Gesamtlösung im Vergleich zum Freiflächenlager zur Verfügung. Dank der sehr guten Vorbereitung durch Saarstahl und einer optimalen Abstimmung konnte die Anlage nach nur zehn Monaten Projektzeit in Betrieb gehen.

425 Jahre Tradition und modernste Produktion in Neunkirchen

Das Werk Neunkirchen mit rund 900 Mitarbeitern gehört zu den traditionsreichsten Stahlstandorten überhaupt - mit Wurzeln bis ins Jahr 1593. Heute zählt es zu den international führenden Herstellern von Langprodukten und die Saarstahl AG investiert kontinuierlich in die Qualitätsführerschaft. 2016 wurde in Neunkirchen die Walzdrahtstraße 32 für rund 30 Mio. Euro komplett modernisiert. Auf ihr sind vollkontinuierlich Drähte in höchster Präzision von 7,0-27 mm walzbar, mit einer Jahreskapazität von rund 600.000 Tonnen.

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