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Mühelose Ballast-Beschichtung bei Liebherr

Im Liebherr-Werk Ehingen plante und errichtete Vollert eine neue Ballast-Lackieranlage mit Reibrad- und Seilzugtechnik zur Beschichtung von Kranballast-Elementen. Diese kommen als Gegengewicht bei mobilen Gittermast- und Teleskopkranen mit Hubhöhen bis 245 m zum Einsatz. Je Warenträger lassen sich bis zu 20 Tonnen schwere Elemente flurfrei hängend beschichten. Insgesamt befinden sich 25 Warenträger im Umlauf.

Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Fahrzeugkranen. Das Kranportfolio umfasst hochmoderne Teleskop- und Gittermastkrane auf Mobil- und Raupenfahrwerken mit Hublasten bis 3.000 Tonnen. Eingesetzt werden sie unter anderem in Häfen, beim Brückenbau oder beim Errichten von Windrädern. Eine neue Nasslackieranlage dient zur Beschichtung von Stahl-Ballast-Elementen, die für das notwendige Gegengewicht bei den schweren Hubarbeiten dienen.

Ballast in seiner schönsten Form

Bei der Lackierung bietet Liebherr seinen Kunden eine breite Farbauswahl. Gleichzeitig besitzen die Ballast-Elemente unterschiedliche Formen und Größen bis maximal 4,5 m x 2,45 m und ein Gewicht von bis zu 12,5 Tonnen, je nach Kranmodell. Um den bisher hohen manuellen Arbeitsanteil zu reduzieren, wurde Vollert mit der Neukonzipierung der Beschichtung beauftragt. Auf einer Fläche von rund 110 m Länge und 20 m Breite reihen sich nun nacheinander die Arbeitsstationen zum Waschen, Haftwasser-Trocknen, Schleifen, Grundlackieren, Abdunsten, Decklackieren sowie zum Trocknen, Kühlen, Bekleben und Markieren auf. Vollert koordinierte die Planung der Gesamtanlage und lieferte die Fördertechnik mit Steuerung sowie den Stahlbau für die Fördertechnik wie auch den Stahlbau für den neu errichteten Hallenteil. Die Lackiertechnik stammt von Heimer Lackiertechnik aus Bielefeld.

Flurfreie Beschichtung mit Reibrad- und Seilzugfördertechnik

Nach der Anlieferung auf Transportwagen übernimmt ein Beladekran am Beginn der neuen Anlage die Ballastelemente. Einzeln oder zu mehreren werden sie bis maximal 20 Tonnen Gewicht an einem Warenträger befestigt. Der deckengeführte Kran senkt dazu den leeren Warenträger ab und positioniert ihn funkferngesteuert optimal mithilfe einer Laufkatze mit eingebautem Drehwerk. Im Anschluss hebt er die Warenträger an, dreht sie je nach Lage um bis zu 270 Grad und führt sie in die Lackieranlage ein. Am Ende der Anlage setzt ein baugleicher Entladekran im 30-Minuten-Takt die fertigen Werkstücke wieder in Längsrichtung auf einen bereitstehenden Transportwagen ab. Die leeren Warenträger fahren dann über eine parallel angeordnete Rücklaufstrecke per Seilzuganlage zurück zum Ausgangspunkt. Bis zu acht Warenträger können dabei gleichzeitig transportiert werden. Insgesamt befinden sich 25 Warenträger im kontinuierlich getakteten Umlauf.

Anstelle von Kettenförderern oder Einzelantrieben auf den Transporteinheiten sorgen beim Vollert-Konzept festinstallierte Reibräder für den individuellen Vorschub. „Das hohe Gesamtgewicht der Teile sowie die Anforderung der ergonomischen Höhenverstellung in den Lackierkabinen wären mit einem Kettenförderer nicht möglich gewesen“, erläutert Lukas Gänsler, Projektleiter von Vollert. Beim Waschen, Schleifen, Lackieren und Bearbeiten der Großteile sorgen Hub- und Senkvorrichtungen für eine ergonomische Arbeitshöhe. Auch die individuelle Be- und Entladung lässt sich mit Laufkatze, Drehwerk und dem bekannten Reibradkonzept problemlos lösen.

Schweres leicht beschichtet

Vollert hat bereits mehrfach für Liebherr Schwerlast-Lackieranlagen entwickelt, unter anderem für Werke in Kirchdorf, Nenzing, Colmar und Nischni Nowgorod. 2008 konzipierten die Spezialisten für Liebherr die weltweit erste flurfreie Lackieranlage für Teile bis 50 Tonnen Gewicht. Dabei setzten die Ingenieure auf ihr Know-how aus der Betonfertigteil- und Automobilindustrie und übertrugen erstmals die dort eingesetzten Fördersysteme auf Großteillackieranlagen. Seitdem wurden diese in zahlreichen Beschichtungsanlagen für Baumaschinen, Lkw-Trailer und Großgetriebe erfolgreich umgesetzt.

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