Eqiom, die französische Tochter der irischen CRH-Gruppe, verlädt in seinem Kieswerk in Bayel täglich tonnenweise Schüttgut. Herzstück des Logistikkonzepts zur Verladung von Kies von den Förderbändern auf Waggons und dem Abtransport per Schiene an die europaweiten Kunden sind durchdachte, voll automatisierte Rangierabläufe. Auf rund 500 m verzieht ein Rangier-Robot KR 100 von Vollert kabelgebunden die bereitstehenden Waggons durch die Abfüllstation. Die notwendige Verfahrgeschwindigkeit wird permanent überwacht und angepasst. Damit die Befüllmenge exakt bestimmt werden kann, misst eine Bandwaage das Waggongewicht. Ist die auftragsmäßige Kiesmenge erreicht, wird der Befüllvorgang gestoppt und der Zug um einen Waggon weiterverfahren. Alles vollautomatisch, ohne dass ein Mensch eingreifen muss.
Bidirektional per Funk gesteuert
"Bei der Bahnverladung in Bayel sind Materialfluss und Rangiergeschwindigkeit so aufeinander abgestimmt, dass eine gleichmäßige Beladung der Waggons sichergestellt ist. Wir haben das über eine bidirektionale Funksteuerung gelöst", sagt Christian Langner, Projektleiter von Vollert. So fließen die Informationen permanent zwischen der Verladung und der Rangiermaschine. Soll und Ist werden nahezu in Echtzeit abgeglichen. Alle Verlade-, Umschlag- und Wägevorgänge erfolgen automatisiert, wodurch Eqiom den Kiesumschlag deutlich erhöhen konnte. Bis zu 16 Waggons mit einer Zugmasse von 1.500 t werden gleichmäßig und präzise durch die Abfüllstation gezogen. Hierfür steht eine Antriebsleistung von 4 x 11 kW zur Verfügung. Die Energieversorgung erfolgt über eine Kabeltrommel. Die Waggonluftanlage ist direkt angeschlossen, um die Pneumatikbremsen der Waggons zu steuern. Über die installierten Luftkessel können so die Bremsen der Waggons wieder geöffnet werden. Dies alles gewährleistet nicht nur einen wartungsarmen Alltagsbetrieb, zugleich hat sich die Umweltbilanz für Eqiom deutlich verbessert. Denn die energieeffiziente elektrische Antriebstechnik ermöglicht einen äußerst ökologischen Rangierbetrieb.
Transportiert wird in Bayel neben Kies auch Steingranulat. "Das Spektrum der Stoffe und Güter, die mit unseren Rangierlösungen transportiert werden können, ist aber nahezu unerschöpflich", sagt Christian Langner. Holzhackschnitzel, Kohle, Koks, Kies, Sand und andere Baustoffe, aber auch Flüssigkeiten, Gase und chemische Endprodukt gehören dazu. Die bisherigen Verladeprojekte decken bereits ein großes Spektrum ab.
In der Logistik spielen heute auch ökologische Aspekte eine zentrale Rolle. "Im Hinblick auf die Energiewende und die Folgen des Klimawandels leisten wir einen Beitrag, den Straßenverkehr auf die Schiene zu verlegen. CO2-Emissionen werden durch die entwickelten Logistiklösungen deutlich reduziert" erklärt Jürgen Schiemer, Bereichsleiter Rangiersysteme bei Vollert.